Anschreiben für IT Jobs: Wann es sinnvoll ist – und wie Sie es richtig machen

Kategorie: Tipps & Infos

Gerade in der IT-Branche ist das klassische Anschreiben längst kein Standard mehr. Viele Unternehmen verzichten darauf, manche betrachten es als nettes Extra – und manche fordern es weiterhin ausdrücklich. Vor allem in strukturierten Bewerbungsverfahren, bei Initiativbewerbungen oder in Konzernumfeldern gehört das Anschreiben noch zum guten Ton.

In unserem Artikel über das Anschreiben in der IT haben wir beleuchtet, wann und warum Sie sich das Schreiben sparen können. Doch was, wenn Sie eines verfassen müssen oder möchten?

Dann sollte es nicht zum Lückenfüller werden. Ein gutes Anschreiben für IT Jobs ist ein strategisches Werkzeug: Es zeigt, dass Sie sich mit dem Unternehmen beschäftigt haben, vermittelt Ihre Motivation und ergänzt Ihren Lebenslauf um den entscheidenden Kontext.

Anschreiben für IT Jobs

Relevanz in verschiedenen IT-Bereichen

Ob Sie als Softwareentwickler:in, SAP-Berater:in, Microsoft Dynamics Consultant oder im Bereich IT-Infrastruktur tätig sind – der Umgang mit dem Anschreiben unterscheidet sich leicht je nach Rolle und Zielunternehmen:

  • Softwareentwicklung: Hier wird das Anschreiben besonders dann interessant, wenn Sie sich auf Stellen in stark nachgefragten Frameworks bewerben oder den Quereinstieg geschafft haben. Der Fokus liegt häufig auf Projekterfahrung und Clean Code-Mentalität.
  • Microsoft Dynamics und ERP-Umfelder: Bei Positionen mit Kundenschnittstelle oder Beratungskomponente (z. B. Dynamics 365 F&O oder BC) kann das Anschreiben Ihre Kommunikationsstärke und Ihr Verständnis für Geschäftsprozesse unterstreichen.
  • SAP-Beratung und -Entwicklung: Besonders in strukturierten Unternehmen, Konzernen oder bei großen Beratungshäusern wird das Anschreiben gern gesehen. Ein kurzer Überblick über Branchenerfahrung, Prozessverständnis und Projekthistorie kann hier einen guten Eindruck machen.
  • IT-Infrastruktur / Systemadministration: In technischen Rollen wird oft rein auf die Skills geschaut – aber bei wechselwilligen Kandidat:innen aus dem öffentlichen Dienst oder Konzernstrukturen kann das Anschreiben helfen, Wechselgründe zu erklären oder Motivation sichtbar zu machen.

Ein starkes Anschreiben für IT Jobs – worauf es ankommt

Sie müssen nicht blumig formulieren oder Ihre Kreativität mit einem ausgefallenen Layout beweisen. Was zählt, ist Relevanz, Klarheit und Authentizität.

Stellen Sie sich beim Schreiben drei Fragen:

  1. Warum bewerben Sie sich genau hier?
  2. Was bringt Sie fachlich und menschlich mit der Position zusammen?
  3. Was hebt Sie von anderen ab – ohne sich zu überhöhen?

Aufbau: Klare Struktur statt Standardfloskeln

Ein klassisches Anschreiben für IT Jobs kann sich gerne an folgender Struktur orientieren – mit minimalen Anpassungen je nach Rolle:

1. Einstieg: Der Aufhänger

  • Was hat Sie an der Position gereizt?
  • Oder: Was motiviert Sie grundsätzlich, sich zu verändern?

„Die ausgeschriebene Position als System Engineer bei Ihrem Unternehmen hat mein Interesse geweckt, weil ich meine Infrastruktur-Expertise gerne in ein dynamisches Team mit Cloud-Fokus einbringen möchte.“

2. Ihr Bezug zum Unternehmen

  • Warum gerade dieses Unternehmen?
  • Was spricht Sie an – Produkte, Technologien, Kultur?

„Besonders Ihr Fokus auf skalierbare Cloud-Architekturen im Mittelstand überzeugt mich, da ich aktuell in einem ähnlichen Umfeld tätig bin.“

3. Ihre Qualifikation auf den Punkt gebracht

  • Was bringen Sie mit, das zur Position passt?
  • Konzentrieren Sie sich auf 2–3 relevante Aspekte.

„Mit über fünf Jahren Erfahrung in der Entwicklung von APIs mit C#/.NET und Azure DevOps-Kenntnissen bringe ich die technischen Grundlagen für Ihre Umgebung bereits mit.“

4. Motivation und Ausblick

  • Warum jetzt?
  • Was erwarten Sie sich von der neuen Rolle?

„Ich suche bewusst eine Umgebung, in der ich nicht nur entwickle, sondern auch Architekturentscheidungen mitgestalten darf – genau das finde ich in Ihrer Stellenausschreibung wieder.“

5. Abschluss: Selbstbewusst, aber bodenständig

  • Kein Pathos – einfach klarmachen, dass Sie sich auf ein Gespräch freuen.

„Ich freue mich, wenn ich Sie in einem persönlichen Gespräch von meinem Profil überzeugen darf.“

Was sollte im Anschreiben nicht stehen?

  • Wiederholungen des Lebenslaufs – der ist beigefügt und wird gelesen.
  • Unkonkrete Floskeln wie „Ich bin teamfähig, flexibel und belastbar“ – besser durch Beispiele zeigen.
  • Reine Technik-Listen – dafür ist der CV da.
  • Standardphrasen wie „Hiermit bewerbe ich mich…“ – sparen Sie sich den Platz.

Sonderfall: Initiativbewerbung

Gerade in der IT lohnt sich eine Initiativbewerbung bei attraktiven Arbeitgebern oft – viele Positionen werden nicht öffentlich ausgeschrieben. Hier ist das Anschreiben besonders wichtig, denn es transportiert Ihre Zielrichtung:

  • Welche Art von Rolle streben Sie an?
  • Was könnten Sie konkret einbringen?
  • Warum ist das Unternehmen für Sie spannend?

„Auch wenn aktuell keine passende Stelle ausgeschrieben ist, würde ich mich freuen, mit Ihnen über mögliche Einsatzbereiche zu sprechen – insbesondere im Bereich IT-Security, in dem ich umfangreiche Erfahrung mitbringe.“

Fazit: Weniger Pflicht, mehr strategische Chance

Das Anschreiben für IT Jobs ist heute kein Muss mehr – aber wenn Sie es nutzen, dann richtig. Es kann Ihre Bewerbung abrunden, gezielt verstärken und vor allem Ihre Motivation verständlich machen. In einer Branche, in der technisches Know-how oft gesetzt ist, kann das Anschreiben den entscheidenden Ausschlag geben.

Und: Es zeigt, dass Sie es mit der Stelle ernst meinen – gerade in einem Feld mit vielen halbherzigen Massenbewerbungen.

Noch unsicher?

Wenn Sie nicht sicher sind, ob oder wie Sie ein Anschreiben verfassen sollen, oder wenn Sie Feedback auf Ihre Bewerbung wünschen, können wir helfen. Als spezialisierte Personalberatung im IT-Bereich kennen wir die Anforderungen unterschiedlichster Unternehmen – von der SAP-Beratung bis zum Microsoft-Partner, vom Start-up bis zum Konzern.

Wir helfen Ihnen nicht nur beim Bewerbungsprozess, sondern liefern auch das nötige Hintergrundwissen, um Ihre Unterlagen treffsicher zu gestalten – oder ganz gezielt weglassen zu können. Schauen Sie auch gerne in unseren Karriere-Guide für weitere praktische Tipps.

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