SAP Berater werden: Wie Sie als SAP-Anwender oder Key User den Umstieg schaffen

Kategorie: SAP | Tipps & Infos

Viele Fachkräfte arbeiten seit Jahren erfolgreich mit SAP – ob in der Buchhaltung, im Einkauf oder in der Logistik. Als SAP-Anwender oder Key User haben sie tiefe Einblicke in Unternehmensprozesse und kennen die eingesetzten Module oft aus dem Effeff. Doch was, wenn der nächste Karriereschritt ansteht? Der Wunsch, selbst SAP Berater zu werden, ist naheliegend – aber nicht immer scheint der Weg dahin klar. Dieser Beitrag beleuchtet, wie Sie den Umstieg schaffen, welche Qualifikationen erforderlich sind und worauf Sie achten sollten, wenn Sie aus der Anwendung heraus in die Beratung wechseln möchten.

SAP Berater werden

Was macht ein SAP-Anwender – und worin unterscheidet sich die Rolle vom SAP-Berater?

Bevor wir uns mit den Karriereaussichten befassen, lohnt sich ein genauer Blick auf die Rollenbilder. Denn „SAP-Anwender“ ist nicht gleich „SAP-Berater“ – auch wenn beides mit dem gleichen System zu tun hat.

Was ist ein SAP-Anwender?

SAP-Anwender nutzen das System zur Erledigung ihrer täglichen Aufgaben. Je nach Fachbereich – beispielsweise Buchhaltung, Logistik, Einkauf oder Personalwesen – bedienen sie verschiedene SAP-Module (wie FI, MM, SD oder HCM). Sie kennen die Prozesse, wissen, wo sie klicken müssen, und wie sie Daten korrekt erfassen oder auswerten.

Was ist ein SAP Key User?

Key User oder „Schlüsselanwender“ sind eine Stufe darüber. Sie sind häufig interne Ansprechpartner bei Fragen zur Nutzung des SAP-Systems, schulen andere Mitarbeiter und wirken bei der Einführung neuer Prozesse oder Systeme mit. Key User fungieren oft als Schnittstelle zwischen den Fachabteilungen und der internen oder externen IT.

Und was macht ein SAP-Berater?

Ein SAP-Berater ist in der Regel eine externe oder interne IT-Fachkraft, die Unternehmen bei der Einführung, Anpassung und Optimierung von SAP-Systemen unterstützt. Dabei analysiert er Geschäftsprozesse, konzipiert technische Lösungen und setzt diese im System um. Die Aufgaben sind stark IT-bezogen – technisches Verständnis und Prozesswissen sind gleichermaßen gefragt.

Kurz gesagt:

  • SAP-Anwender nutzen das System im Tagesgeschäft.
  • Key User agieren als Schnittstelle zur IT und gestalten Prozesse aktiv mit.
  • SAP-Berater sind IT-Profis, die SAP-Systeme konfigurieren und optimieren.
  • Der Umstieg ist möglich – mit Erfahrung, Weiterbildung und der richtigen Strategie

Warum überhaupt SAP Berater werden?

Der SAP-Markt boomt – und qualifizierte SAP-Berater sind gefragt wie nie. Der Wechsel in diese Rolle kann sich lohnen: Neben einem oft höheren Gehalt bietet sie auch mehr Verantwortung, größere Projekte und tiefere Einblicke in Geschäftsprozesse. Wer SAP Berater werden möchte, sollte jedoch wissen, was ihn erwartet – und wie der Weg dorthin aussehen kann.

Wie gelingt der Umstieg konkret?

1. Projektbeteiligung suchen

Versuchen Sie, sich aktiv in SAP-Projekte Ihres Unternehmens einzubringen: Migrationen, Rollouts, neue Module oder Prozessanpassungen. So sammeln Sie relevante Erfahrung im Projektkontext – ein wichtiges Plus bei Bewerbungen.

2. Interne Wechsel anstreben

Ein interner Wechsel in die IT-Abteilung oder ein SAP-Team kann ein idealer Zwischenschritt sein. Hier bauen Sie nicht nur IT-Know-how auf, sondern lernen auch, wie SAP-Systeme aus der Beraterperspektive gedacht und gesteuert werden.

3. Mit Mentoren arbeiten

Suchen Sie gezielt den Kontakt zu erfahrenen SAP-Beratern – intern oder extern. Fragen Sie nach Feedback, Austausch oder einer Art Mentoring. Ein erfahrener Ansprechpartner kann Ihnen helfen, Ihre Fähigkeiten gezielt zu entwickeln.

4. Selbstlernen & Fortbildung

Nutzen Sie Plattformen wie openSAP oder LinkedIn Learning, investieren Sie in Onlinekurse und trainieren Sie praxisnah: SAP Customizing, Grundlagen in ABAP oder Business Process Management. Je mehr Systemverständnis Sie mitbringen, desto leichter fällt der Wechsel.

5. Quereinstieg bei SAP-Beratungen

Einige SAP-Beratungsunternehmen suchen teilweise motivierte Quereinsteiger mit Praxisbezug. Hier können Sie unter bestimmten Voraussetzungen als Junior Consultant starten. Wir empfehlen den Weg über Trainee-Programme, die oft strukturierte Lernpfade, Mentoring und Projektarbeit bieten.

Welche Rolle spielen SAP-Zertifizierungen, wenn man SAP Berater werden will?

SAP-Zertifikate sind nicht unbedingt ein Muss – aber ein starkes Signal. Sie zeigen, dass Sie die Grundlagen beherrschen, sich professionell weiterentwickeln wollen und von SAP selbst geprüft wurden. Gerade bei Bewerbungen oder im Quereinstieg können Zertifizierungen den entscheidenden Unterschied machen.

Empfohlene Einstiegzertifikate:

  • SAP Certified Application Associate (z. B. S/4HANA Sales, Finance, Logistics)
  • SAP Activate Project Manager (wenn Sie sich für Projektmanagement interessieren)
  • SAP BTP Zertifizierungen (für Cloud-, Integrations- oder Entwicklungskenntnisse)

Welche Spezialisierungen sind besonders gefragt?

Wenn Sie SAP Berater werden, können Sie sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln:

  • Funktionale Beratung (z. B. SAP FI, SD, MM, PP)
  • Technische Beratung (z. B. ABAP-Entwicklung, SAP Basis, SAP HANA)
  • Spezialisierungen (z. B. SAP Fiori, Analytics, SuccessFactors, SAP BTP)

Aktuell besonders gefragt:

  • Experten für S/4HANA-Migration
  • Berater mit Cloud-Kompetenz (z. B. RISE with SAP)
  • Schnittstellen- und Integrationsspezialisten (z. B. SAP BTP, SAP PI/PO)

Fazit: SAP Berater werden – als Anwender möglich, mit der richtigen Strategie

Der Wechsel vom SAP-Anwender zum SAP-Berater ist durchaus realistisch – und für viele der logische nächste Karriereschritt. Mit Engagement, gezielter Weiterbildung, Zertifizierungen und praktischer Erfahrung können Sie diesen Weg erfolgreich gehen.

Wichtig ist: Seien Sie proaktiv, nutzen Sie interne Chancen, bilden Sie sich weiter – und bleiben Sie dran. So wird aus Ihrer täglichen Anwendungserfahrung eine zukunftssichere IT-Karriere im SAP-Umfeld.

Weitere Informationen und offene Positionen für den Einstieg als SAP-Berater finden Sie in unserem Blog oder direkt auf unserer Karriereseite.

Weitere interessante Themen für Sie: