Viele Studierende und Berufseinsteiger:innen fragen sich, wie sie ihre Werkstudententätigkeit im Lebenslauf am besten angeben sollen. Schließlich bringt sie wertvolle Praxiserfahrung mit sich und zeigt Engagement – also etwas, das Arbeitgeber schätzen. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Bewerber:innen ihre Tätigkeit als „Teilzeitstelle“ oder „Berufserfahrung“ bezeichnen, obwohl das formal nicht ganz zutrifft. Dahinter steckt meist kein böser Wille, sondern ein Missverständnis darüber, wie Personalverantwortliche solche Angaben einordnen.

Als Personalvermittlung im IT-Umfeld möchten wir etwas Klarheit schaffen: Eine Werkstudentenstelle ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg ins Berufsleben, aber sie unterscheidet sich deutlich von einer regulären beruflichen Tätigkeit.
Warum eine Werkstudententätigkeit im Lebenslauf nicht als Berufserfahrung gilt – und warum das völlig in Ordnung ist
Eine Werkstudententätigkeit hat einen anderen Zweck als eine Festanstellung. Sie soll es Studierenden ermöglichen, Praxisluft zu schnuppern, theoretisches Wissen aus dem Studium anzuwenden und ein Gefühl für reale Arbeitsprozesse zu bekommen. Dabei lernen viele schon früh, wie Projekte ablaufen, wie Teams organisiert sind oder welche Tools in der Praxis genutzt werden – alles Erfahrungen, die später sehr hilfreich sind.
Trotzdem gilt sie nicht als Berufserfahrung im engeren Sinn, weil:
- die Tätigkeit studienbegleitend und damit zeitlich begrenzt ist,
- die Verantwortung meist unterstützenden Charakter hat,
- und die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen anders geregelt sind (z. B. max. 20 Stunden pro Woche, studentischer Status).
Diese Einordnung schmälert aber keineswegs den Wert der Tätigkeit. Im Gegenteil: Eine Werkstudententätigkeit im Lebenslauf zeigt Initiative, Lernbereitschaft und frühe Praxiserfahrung – drei Eigenschaften, die bei Arbeitgebern in der IT-Branche hoch angesehen sind.
Warum eine Werkstudententätigkeit im Lebenslauf nicht als Teilzeitstelle angegeben werden sollte
Dass manche Bewerber:innen ihre Werkstudentenzeit als „Teilzeitstelle“ bezeichnen, ist gut nachvollziehbar. Schließlich arbeiten sie regelmäßig, übernehmen Aufgaben im Team und sind fester Bestandteil eines Unternehmens. Trotzdem ist die Bezeichnung „Teilzeitstelle“ fachlich nicht korrekt, weil sie auf ein anderes Beschäftigungsverhältnis verweist.
Eine Teilzeitstelle ist eine reguläre Anstellung mit anderen rechtlichen, steuerlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen. Wird eine Werkstudententätigkeit im Lebenslauf so bezeichnet, kann das bei Personalverantwortlichen zu Irritationen führen – nicht, weil man etwas falsch gemacht hat, sondern weil der Eindruck entsteht, man habe bereits Berufserfahrung gesammelt, die man faktisch erst nach dem Studium aufbauen wird.
Klarheit und Transparenz sind daher der bessere Weg. Sie helfen, ein authentisches Bild zu vermitteln – und zeigen, dass man seine Laufbahn reflektiert darstellt.
Wie Sie Ihre Werkstudententätigkeit im Lebenslauf richtig und professionell angeben
Es gibt eine einfache Möglichkeit, eine Werkstudentenstelle korrekt und gleichzeitig selbstbewusst darzustellen. So bleibt die Erfahrung positiv betont, ohne falsche Erwartungen zu wecken.
Beispiel:
Werkstudent (m/w/d) – SAP Consulting, [Unternehmen XY], [Zeitraum]
Unterstützung im laufenden Projektgeschäft, Datenpflege in SAP S/4HANA, Testing und Dokumentation.
Diese Formulierung zeigt, dass Sie praxisnahe Einblicke gewonnen und aktiv mitgearbeitet haben. Wer sich später auf eine Vollzeitstelle bewirbt, kann dann darauf aufbauen und deutlich machen, welche Themen oder Technologien bereits vertraut sind.
Warum Ehrlichkeit langfristig überzeugt
Ein transparenter Lebenslauf wirkt reifer und glaubwürdiger als ein übertriebener. Personalverantwortliche erkennen sofort, wenn jemand seine bisherigen Erfahrungen realistisch und selbstbewusst darstellt. Das signalisiert Professionalität – und gerade in der IT-Branche spielt Vertrauen eine große Rolle.
Viele Bewerber:innen unterschätzen, dass eine klare und korrekte Darstellung der Werkstudententätigkeit im Lebenslauf besser ankommt als jede Aufwertung. Sie zeigt, dass man verstanden hat, wie man Erfahrungen richtig einordnet – und dass man weiß, was man kann und was man noch lernen möchte.
Fazit
Eine Werkstudententätigkeit im Lebenslauf ist ein starkes Plus, weil sie Engagement, Eigeninitiative und frühes Interesse an der Praxis zeigt. Auch wenn sie formal keine Berufserfahrung ersetzt, ist sie ein wichtiger Schritt auf dem Karriereweg.
Wer sie ehrlich und präzise darstellt, hebt sich positiv ab – durch Authentizität, Professionalität und Selbstreflexion. Und genau diese Eigenschaften machen den Unterschied, wenn es um den erfolgreichen Einstieg in die IT-Berufswelt geht.












